13 Katzenmythen auf der Spur…

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13 Katzenmythen auf der Spur…

ich wette jedem von uns ist der eine oder andere Mythos schon einmal begegnet. An manchen ist etwas Wahres dran, andere sind durch Zufälle, Hören-Sagen oder Spekulationen entstanden.

Heute möchte ich 13 Katzenmythen genauer erörtern, um einigen Gerüchten hoffentlich die Wurzel zu ziehen.

1. Katzen landen immer auf allen 4 Pfoten

Dieser Mythos beinhaltet eine Halbwahrheit. Katzen sind unter allen Tieren weit oben auf der Hitliste der Verrenkungs-Künstler, drehen sich aus entsprechender Höhe reflexartig, und kommen schließlich meist sicher auf allen 4 Pfoten unten an. Dank sei dem Stellreflex und den flexibel gebauten Gelenken. Doch jetzt kommt das große aaaaber…

die Fallhöhe ist hier entscheidend. Die schwersten Sturzverletzungen kommen zustande, wenn die Höhe niedriger als z.B. 2 Stockwerke ist. Hier hat die Katze zu wenig Zeit sich in die richtige Position zu drehen, und kann schwerste Verletzungen erleiden.

Doch auch bei höheren Stürzen kann einiges schief gehen. Ist der Untergrund nicht eben, können sich Katzen trotz ihres angeborenen Dreh-Automatismus übelst verletzen.

Die Fähigkeit des Stellreflexes bei einem Sturz bringt uns automatisch zum nächsten Mythos…

2. Katzen haben 7 Leben

diesen Spruch kennt wirklich jeder. Doch warum sagt man das?

Der Spruch hat vermutlich seinen Ursprung im Mittelalter. Dort warf man, grauenhafter Weise, Katzen das ein oder andere Mal aus dem Turm, wenn sie sich dorthin verirrten. Katzen sollten nur am Stall und in den Gewölben leben um dort Mäuse und Ratten zu fangen. Geriet eine Katze aber auf einer Entdeckungstour in einen Burgturm, oder auf eine Wehr-Mauer, wurde sie kurzerhand hinuntergeworfen. Die Katzen überlebten dies, und man ging davon aus, dass Katzen mehrere Leben haben müssen, denn dies könne keiner überleben.

Die andere Theorie ist auch aus dem Mittelalter, Katzen wurden mit Hexen in Verbindung gebracht, und da die Hexen ihre Katzen über alles liebten, verhexten sie die Tiere und gaben Ihnen 7 Leben.

Die 7 ist seit jeher eine magische und gern genutzte Zahl, und diese genaue Anzahl der 7 Leben soll auf die Kirche zurückgehen, die im Mittelalter den Alltag stärker denn je geprägt hat.

Doch auch heute ist an dem Spruch noch ein Fünkchen Wahrheit.

Katzen verfügen über außerordentliche Selbstheilungskräfte. Katzen die tagelang eingesperrt waren, ohne Nahrungs- und Wasserzufuhr, können erstaunlich lange überleben. Selbst schwere Unfälle überstehen sie meist besser als jedes andere Tier. Und auch von schweren Krankheiten, können sich Katzen besser erholen als so manch andere Lebewesen. Nicht zuletzt hat die Katze auch eine Fähigkeit, die ihr bei der Heilung hilft – Das Schnurren – was uns zum nächsten Mythos schnurrt…

3. Katzen schnurren nur, wenn sie sich wohlfühlen

Nur Katzen verfügen über dieses einzigartige, oft unterschätzte, doch immer gern gehörte Geräusch. Es entsteht durch Reibung der Atemluft am Zungenbein. Die Katze kann es kontrollieren und auch die Intensität steuern.

Es ist ein Zeichen von Wohlbefinden, aber ist das immer so?

Die Katzenmama schnurrt ihre Welpen an um ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Die Kätzchen schnurren zurück um die Mutter-Kind-Beziehung zu bestärken.

Doch schnurren regt wie oben erwähnt auch die Selbstheilungskräfte an. Es stillt Schmerzen, lindert Entzündungen und beruhigt die Seele durch ihre speziellen Frequenzen.

Beim Tierarztbesuch schnurren Katzen auch öfters, manche tatsächlich aus Wohlbehagen, die meisten doch eher aus Gründen der Selbstberuhigung.

Ähnlich wie einige von uns sich ein Liedchen im geheimen trällern, wenn sie beim Zahnarzt sitzen…

Doch auch für uns Menschen schnurren Katzen. Besonders wenn sie sich auf unseren Brustkorb oder Bauch legen und die Maschine anschmeißen. Denn die Vibration und die Schwingungen die dabei auf uns übergehen, aktivieren auch unsere Selbstheilungskräfte und unser Wohlbefinden steigert sich!

4. Katzen ohne Schwanz haben kein Gleichgewichtssinn mehr

Hier kann ich zum ersten Mal ein klares Nein anführen!

Ja, die Katze ist ein Akrobat und benutzt bei Balance-Akten immer auch ihren Schwanz, um ihr Gewicht auszugleichen. Doch eine Katze, die durch einen Unfall ihren Schwanz verloren hat, oder so geboren wird (durch Mutation, wie z.B. bei der irischen Manx), kann auch weiterhin problemlos balancieren. Sie gleicht den fehlenden Schwanz durch ihr Können aus 😉

Ganz davon abgesehen, das Gleichgewichtsorgan sitzt im Innenohr, und nicht im Schwanz.

Und eine Katze ohne Gleichgewichtssinn, könnte überhaupt nicht laufen, sondern würde sich nur auf dem Boden um ihre eigene Achse drehen und hinfallen. Dieses furchtbare Krankheitsbild kann man bei z.B. einer Hirnhautentzündung, neuralgischen Erkrankungen, oder bei schwersten Ohrentzündungen sehen.

Was einen Balance-Akt bei Katzen aber sehr erschwert, ist Übergewicht. Denn hier kann die Katze nicht mehr durch elegante und geschickte Bewegungen ausgleichen was die Körpermasse behindert!

Also Zeit mit diesem Mythos aufzuräumen!

5. Katzen sind Feinschmecker

Oh man.. das kennen wir doch alle, oder ich sage lieber, das haben wir auch alle schon erlebt 😀

Heute schmeckt es Minka noch, morgen vielleicht auch noch, aber spätestens am nächsten Tag werden wir mit einem Blick bestraft, der uns eindeutig zu verstehen gibt, das man diesen Fraß aber jetzt alleine essen kann. Und dann wird verweigert. Strikt. Bis endlich etwas anderes, hoffentlich passenderes serviert wird.

Ich hab da immer gleich wieder die Sheba-Werbung im Kopf, mit Petersilien-Stängel auf dem Tellerchen….

Aber woran liegt das? Ganz klar, Geschmäcker ändern sich, und Katzen sind Feinschmecker!

So ganz stimmt das nicht, im Grunde stimmt das überhaupt nicht.

Denn Katzen haben, als es um die Verteilung der Geschmacksknospen ging, sehr weit hinten angestanden.

Zum Vergleich, ein Mensch besitzt um die 9000 Geschmacksrezeptoren, ein Hund schon weitaus weniger mit 1700. Und die Katze, sie besitzt gerade mal um die 500 Geschmacksrezeptoren.

Ein Pflanzenfresser wie das Pferd, besitzt ganze 35000 Geschmacksrezeptoren!

Ein Pflanzenfresser hat des öfteren mit Giftpflanzen Kontakt, und dies erkennt er am Geschmack. Somit ist dies ein wichtiger Überlebenssinn, was verdächtig schmeckt, wird nicht gefressen. Bei der Katze ist das anders. Denn sie schmeckt nicht viel. Aber ihr Geruchssinn ist weitaus ausgeprägter. Denn hier dreht sich die Hitliste. Der Mensch hat etwa 20-30 Millionen Riechzellen, der Hund stolze 250 Millionen, und die Katze um die 60 Millionen.

Dies liegt daran, dass die Katze, als reiner Fleischfresser, kein verdorbenes Fleisch frißt. Sobald etwas alt, oder in irgendeiner Weise verdächtig riecht, wird es verschmäht, um eventuellen Krankheiten vorzubeugen. Dazu kommt die Konditionierung. Durch den verminderten Geschmackssinn, neigen die meisten Katzen dazu nur dass zu fressen, was sie von klein auf kennengelernt haben.

An neues wird sich ungern herangetraut, denn es könnte schließlich verdorben oder giftig sein!

Also sind Katzen keine Feinschmecker, sondern Feinriecher!

6. Katzen übertragen Toxoplasmose

die Toxoplasmose ist eine Erkrankung, die bei dem Menschen meist asymptomatisch verläuft. Die Toxoplasmen sind Einzeller, die sich durch Ansteckung auf den Menschen übertragen. Katzen sind die primären Wirtstiere der Toxoplasmen, und viele tragen sie latent, ohne Krankheitsausbruch, in sich. Erkrankt eine Katze an Toxoplasmen, hat sie schwerste neurologische Symptome.

Gefährlich wird diese Erkrankung nur für schwangere Homo sapiens, und das 6 Wochen vor, oder in den ersten 6 Wochen der Schwangerschaft. Die meisten befassen sich weitaus später mit der Thematik, und dann ist die „heiße“ Phase sowieso schon vorbei.

Immer wieder noch gibt es leider den Rat, seine Katzen abzuschaffen wenn eine Schwangerschaft ansteht. Dies ist absolut veraltet und zeugt von Unwissenheit.

Denn schaut man sich die Übertragungswege an, ist die Ansteckungsquelle Nr. 1 rohes Fleisch.

Gartenarbeit ohne Handschuhe belegt mit deutlich weniger Ansteckungen Platz 2.

Und erst Platz 3 kommt von Katzen. Doch wenige Vorsichtsmaßnahmen helfen, auch dies zu verhindern. Toxoplasmen werden von Toxoplasmose-erkrankten Katzen über den Kot ausgeschieden. Wer also auf Nummer sicher gehen will, lässt einfach den Kot seiner Katze in ein Labor schicken, um zu schauen ob sie überhaupt Ausscheider ist. Denn nicht jede Katze hat auch automatisch Toxoplasmose. Sollte hier tatsächlich ein positives Ergebnis rauskommen, kann man sich entweder Handschuhe anziehen beim Katzenklo reinigen, oder der nicht schwangere Partner übernimmt diese heilige Pflicht 😉

Toxoplasmen werden, abgesehen davon, erst nach 12 Stunden infektiös.

Also ist dieser Mythos auch nur eine Halbwahrheit.

7. Katzen kratzen zur Krallenpflege

auch dies ist eine Halbwahrheit. In erster Linie dient das Kratzen an Möbeln, Kratzbäumen oder Teppichen dem Revier abstecken. Als begeisterter Reviergänger, setzt die Katze mit ihren Duftstoffen an markanten Stellen ihren Duft ab. Dies wird gerne an Ecken oder am Menschen mit dem reiben des Kinns und Halses gemacht, und an anderen Stellen mit dem Kratzen.

Zur Krallenpflege dient es auch, aber mehr zum Krallen schärfen, und nicht wie viele immer denken zum Krallen abnutzen 😉

Zur Krallenpflege wird eher das Mäulchen eingesetzt. Mit den Zähnen werden die äußeren Krallenschuhe abgenagt und ausgezogen, mit der Zunge werden die feinen Waffen gereinigt.

Diesen Krallenschuh findet man auch des öfteren an Teppichen oder Kratzbäumen hängend, dies ist nicht, wie oft angenommen, die ganze Kralle, sondern nur die äußere Schicht.

8. Katzen haben einen 7. Sinn

da ist sie schon wieder, die 7!

Wir alle haben 6 Sinne. Riechen, schmecken, hören, sehen, fühlen, und der oft vergessene Gleichgewichtssinn. Doch was hat es mit dem 7. Sinn auf sich? Viele bezeichnen ihn als Hellsehen, doch es bezieht sich eher auf das „hellfühlen“.

Der 7. Sinn bezeichnet, dass man etwas bemerkt, ohne es mit einem der anderen 6 Sinne wahrnehmen zu können. Man hat also die Fähigkeit Gedanken wahr zu nehmen, Stimmungen ohne sie jemanden anzusehen, wahr zu nehmen, es ist weitaus mehr als eine ausgeprägte Fähigkeit zur Empathie. Und Katzen können dies mit einer großen Perfektion. Steht der Gang zum Tierarzt an, wissen sie dass schon lange, und nehmen nach Möglichkeit reißaus. Sind wir traurig oder schlecht gelaunt, kommen sie kompromisslos zum trösten. Sprechen wir über sie am Telefon, wissen sie das ganz genau und hören jedes Wort mit 🙂

Dies ist nun der erste Mythos, den ich ganz klar mit Ja! beantworten kann.

9. Katzen schreien bei Schmerzen

folgende Szene: 23 Uhr, Friedrichstraße Ecke Josefstraße. Kater Filou geht seine Routine-Runde. Doch plötzlich sieht er Felix. Dieser rote große Kater hat sich doch schon wieder in sein Revier gewagt… mit einem gewagten Satz springt Filou vor Felix und macht ein große Bürste. Er knurrt gefährlich. Felix erstarrt und macht auch eine Bürste. Er faucht zurück. Gute 2 Meter trennen die beiden voneinander. Abwechselnd werden böse Blicke getauscht, und die Geräuschkulisse wird lauter. Filou setzt zum Schrei an, und Felix schreit noch lauter zurück. Zwischendurch wird immer wieder gefaucht und geknurrt. Schließlich zeigt Filou Felix seinen Löwenbrüller, und Felix ergreift die Flucht. Filou eilt ein paar Meter hinterher und beißt Felix in den Oberschenkel. Felix sucht das weite und Filou ist stolz wieder erfolgreich sein Revier verteidigt zu haben.

Eine andere Szene:

11 Uhr, Tierarztpraxis Heinrich-Müller. Katze Mia hat so gar keine Lust auf ihre Impfung. Mit leisem grollen schaut sie die Tierarzthelferin an, die Mia aus ihrer Kiste holen will. Mia wird gegriffen, und schreit was das Zeug hält. Sie strampelt und wehrt sich, alle Trommelfelle in der Umgebung erschüttern, der Halter von Mia kann es kaum mit ansehen, doch das Tierarzt-Team bleibt unbeeindruckt. Mia bekommt ihre Spritze und darf wieder in ihren Korb zurück. Ihre Welt ist wieder in Ordnung.

Hier haben wir zwei klassische Fälle, in denen Katzen bewusst ihre Stimme eingesetzt haben. Nicht aus Schmerz- sondern zur Abwehr! Denn mit schreien beeindruckt man seinen Gegner, und der lässt dann von einem ab. So ist die Theorie bei Katzen.

Katzen werden oft missverstanden. Menschen setzen Schreie immer mit Schmerzen in Zusammenhang. Dabei schreit man selbst auch meist nur bei einem plötzlichen, akuten Schmerz. Fällt uns eine Dose auf die Zehen, schreien wir auch. Das ist bei der Katze auch nicht anders. Treten wir ihr aus Versehen auf die Pfote, schreit sie und rennt weg. Bei chronischem Schmerz zieht sie sich aber eher zurück, oder zeigt andere Verhaltensweisen wie Aggressionen oder Unsauberkeit.

Hauptsächlich dient das Gebrüll aber der Abwehr, und des Beeindruckens des Gegners.

10. Katzen sind Einzelgänger

Dieser Mythos könnte ein Buch füllen. Könnte nicht nur, es gibt auch unzählige Bücher zu diesem Thema. Deswegen gehe ich nur kurz darauf ein.

Katzen sind in erster Linie Reviergänger. Sie haben ein Revierverhalten, was bei der einen Katze mehr, bei der anderen weniger ausgeprägt ist. Und manche teilen gerne ihr Revier mit anderen, andere akzeptieren andere in ihrem Revier, und wieder andere möchten ihr Revier nur für sich allein haben.

Kleine Katzen sind von Natur aus sozial eingestellt. Sie möchten spielen, jagen lernen und kuscheln. Werden die kleinen Katzen älter, entwickelt so jeder seine Eigenarten. Und hier gibt es ganz unterschiedliche Charaktere. Einzelgänger gibt es auch, aber deutlich seltener als soziale Individuen. Katzen haben ein sehr komplexes Sozialverhalten, und suchen sich ihre Freunde am liebsten selber aus. Haben sie diese Wahl nicht, liegt es viel am Platzangebot und an der gegenseitigen Sympathie. Würde man aber die Katzen selber befragen, würden sicherlich 90% gerne mit Gesellschaft leben, und 10 % nicht.

11. weibliche Katzen werden sterilisiert

Woher dieses Gerücht kommt, wird für mich immer ein Mythos bleiben…

Aber auch ich schnappte als Kind auf: weibliche Tiere werden sterilisiert, und männliche kastriert.

Wer auch immer das losgetreten hat, erfolgreich war es!

Und doch ist es was es bleibt, ein Gerücht.

Denn Kastration und Sterilisation, sind zwei völlig unterschiedliche Operationsmethoden.

Bei der Sterilisation wird nur die Vermehrungsfähigkeit ausgeschaltet. Und sie kann beim männlichen, wie auch beim weiblichen Tier vollzogen werden.

Hier wird entweder der Samenleiter (beim männlichen Tier) oder die Eileiter (beim weiblichen Tier) abgebunden, die Hormonproduktion der Geschlechtsdrüsen bleibt weiterhin aktiv und der Zyklus bleibt erhalten. Sterilisierte Katzen würden also weiterhin rollig werden.

Bei der Kastration werden die Keimdrüsen entfernt. Beim männlichen Tier sind das die Hoden, beim weiblichen Tier die Eierstöcke. So wird auch die Hormonproduktion unterbunden, und es kann zu keiner Rolligkeit mehr kommen.

12. Katzen bekommen einen Hängebauch nach der Kastration

Dieser Mythos begegnet mir fast täglich. Und vorab, keine Katze bekommt einen Hängebauch von der Kastration. Denn dieser Hängebauch, oder auch das „Fettsäckchen“ genannt, ist ein biologisch angeborenes Fettdepot für schlechte Zeiten. Es ist genetisch festgelegt ob eine Katze das mehr, oder weniger entwickelt. Und es hängt natürlich auch vom Ernährungszustand ab. Aber keine Katze wird durch abnehmen dieses Fettsäckchen verlieren, nur der „Füllzustand“ wird evtl. weniger.

Man kann dies auch an anderen Katzenartigen, als Beispiel, beim Löwen sehen. Schauen Sie sich mal eine Doku an und achten Sie auf den Raubtier-Bauch, da wird man sehen das erwachsene Löwen auch so ein Fettsäckchen haben.

Den Mythos, dass es durch die Kastration käme, kann ich mir nur durch das zeitliche Zusammenspiel erklären. Die meisten Katzen werden mit 6 Monaten bis 1 Jahr kastriert. In dieser Zeit wächst auch der Körper erst richtig aus. Das Fettsäckchen entwickelt sich erst mit dem ausgewachsenen (adulten) Körper. Für den Menschen erscheint es dann so, als wäre es durch die Kastration gekommen.

Mal angenommen es gäbe wirklich so ein Hängebauch durch eine Kastration, dann wäre das dramatisch, denn dies würde bedeuten die Bauchdecke (die die Organe hält), wäre gebrochen, und alle Organe würden direkt unter der Haut hängen. Das wäre einer Not-Operation würdig!

So kann es beim angeborenen Nabelbruch passieren, der zum Glück aber selten so groß ist das direkt Organe reinfallen.

Also bitte, bitte nicht zustimmen, sondern aufklären!

13. weibliche Katzen markieren nicht und werden 2x im Jahr rollig

bei unkastrierten Katern sind wir es gewohnt, dass mit der Geschlechtsreife, auch irgendwann das Harn-markieren losgeht. Der Urin riecht schrecklich stechend, und Gegenstände wie auch Wände, werden zum Revier markieren mit Harn bespritzt. So weiß jede andere Katze Bescheid, dass hier schon ein Revier von einem Kater abgesteckt wurde. Katzen machen das nicht… oder etwa doch??

Eindeutig lässt sich das nicht verneinen, es gibt tatsächlich viele weibliche Katzen die mit einsetzen der Geschlechtsreife anfangen ihre Umgebung zu markieren. Das ist Typsache. Die weibliche Katze macht dies aber nicht aus dem vordergründigen Grund ihr Revier abzustecken, sondern um Katern zu symbolisieren das sich hier eine paarungsbereite Kätzin aufhält und ihr Revier bezogen hat.

Weibliches Harnmarkieren wird bevorzugt auf weichen Sachen, wie Decken, Teppichen, Betten gemacht. Wird die Katze kastriert, hört der Spuk auf. Dies ist beim Kater nicht anders.

Der andere Mythos ist, dass Katzen 2x jährlich rollig werden. Das kann komplett widerlegt werden, diese Info passt eher zur Hündin.

Katzen haben einen unregelmäßigen Eisprung, der sich nach der Befruchtung richtet. Sie werden unregelmäßig rollig. Schnell kann es auch zu einer Dauerrolligkeit kommen, die erst mit der Kastration wieder endet.

Der Zyklus der Katze ist auf Vermehrung aus. Und ist ein Eisprung erfolgt, aber keine Befruchtung, denkt sich das Hormonsystem „ach was soll`s, dann halt noch mal!“.

Da die Rolligkeit für Katze und Halter immer Stress bedeutet, hilft hier nur die Kastration.

So, das waren sie, die 13 Mythen der Katzen. Ich hoffe ich konnte für den ein oder andern ein wenig Licht ins dunkle bringen, und dass für jeden Leser etwas informatives und Neues dabei war!

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