Hunde + Wintermode = glücklich?

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Hunde + Wintermode = glücklich?

kaum sinken die Temperaturen, sieht man sie wieder.

Fr. Müller`s Pudel Leo, der mit schickem Woll-Pullover vor die Türe tritt, Herr Schmitz` Bulldogge Francis, der im Kapuzenpulli hinter Herrchen herhechelt, Fr. Groß` Greyhound-Hündin Indra, die mit der dick gefütterten Pferde-ähnlichen Decke vorsichtig neben Frauchen herweht, Herr Schneiders Labrador Balu, der im durchsichtigen Regenmantel wedelnd vor Herrchen läuft.

Kennen Sie die? Hunde die bei Wind und Wetter dick eingepackt draußen spazieren gehen? Ist das albern? Ist das der übertragene Modegeschmacks des Halters? Oder übertriebene Fürsorge? Hunde haben doch Fell! Das ist doch Quatsch und übertriebene Vermenschlichung!

 

Ist es das?

 

Dass sich ein eigener Boutique-Markt für Hunde entwickelt hat, ist unumstritten. Das einsame Menschen mit zuviel Geld ihre Hunde in Gucci und Prada packen, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tiere, ja, das ist Quatsch. Das ist (für den Hund) nachteilige Vermenschlichung und soll einzig und allein als Statement für die anderen Zweibeiner dienen. Und vielleicht auch als Kindersatz (wenn es vereinzelt auch Hunde gibt, die diese Vorführung toll finden und stolz ihre Diamanten tragen).

 

Doch es gibt auch gute Gründe, seinen anvertrauten Hund bei kaltem oder nassem Wetter einzupacken. Kleine Hunde wie Chihuahua, Dackel, Malteser und Co. frieren schnell. Aufgrund ihrer kurzen Beine und dadurch nahen Bodenhöhe, sind sie viel empfänglicher für Kälte als die großen Hunde.

Doch auch Hunderassen, die eigentlich aus wärmeren Gefilden kommen, wie Windhunde, Ridgeback`s etc., oder Hunderassen, die keine Unterwolle besitzen, wie z.B. Dobermann und Dalmatiner, freuen sich meist über ein wärmespeicherndes etwas auf ihrem Rücken.

Bei alten Hunden, Hunden mit Rückenbeschwerden oder Nierenerkrankungen, ist es auch aus medizinischen Gründen gut einen Mantel anzubieten.

 

Welches Modell es sein soll muss man ausprobieren. Ob dünn und wasserabweisend oder dick und gefüttert, ist Geschmackssache des Hundes und hängt vom Typ ab.

Ein pelziger, wasserliebender Labrador wird z.B. nicht unbedingt einen dicken gefütterten Mantel brauchen. Ein dünn-felliger Windhund wird nicht nur mir einem durchsichtigen Plastikregenschutz klarkommen.

Grundsätzlich gilt: Bewegung hält warm. Bei uns ist es nicht anders. Beginnt der Spaziergang hat man noch alle Jackenschichten zu, ist eingemummelt in Mütze, Schal und Handschuhe, und wünscht sich am besten noch eine Sturmmaske 😉

Im fortschreitendem Spaziergang werden die Schichten nach und nach geöffnet oder abgetragen, bis man schließlich zuhause ist und dort beim reinkommen dem Hitzekoller nah ist!

Trifft man aber den Nachbarn, oder einen Bekannten und hält ein Schwätzchen, wird es nicht nur uns kalt, sondern schnell auch unserem Vierbeiner.

 

Unseren Hunden ergeht das nicht anders, ja, sie bilden Winterfell, die Rassen die es können auf jeden Fall. Doch auch sie leben im geheizten Umfeld, und das den 3/4 Tag! Geht es also nach draußen, ergeht es ihnen kaum anders, außer sie gehören zu den Fellproduzenten schlechthin, wie Husky, Samojede und Co, dessen natürlicher Hundepelz drinnen und draußen isolierend wirkt (Und ja, auch Huskys können frieren ;-)).

 

Es gibt also diese Halter wie Fr. Müller und Hr. Schmitz, die ab gewissen Temperaturen ihren Hunden Mäntel anziehen, und dies mit guter Berechtigung!

 

Wenn Sie unsicher sind ob Ihr Hund einen Wetterschutz in den kälteren Jahreszeiten braucht, achten Sie auf folgende Symptome:

 

– zittern

– steife Gangart

– der „Roboter“, abgeschaltetes Gehen, direkt hinter dem Halter und mit hängendem Kopf

– kauernde Stellung beim stehen bleiben und Rute einziehen

– Lustlosigkeit bei Ankündigung zum Spaziergang

– komplette Gassi -Verweigerung bei kalten Temperaturen

– abwechselndes Bein hochziehen beim Spaziergang

 

haben Sie eine oder mehrere Symptome bei Ihrem Hund im Winter bemerkt, tun Sie ihm den Gefallen und holen Sie einen Hundemantel.

Da aber jeder Hund einzigartig in seinem Wesen ist, sollten Sie vorab testen ob ein Mantel toleriert und angenommen wird. Entweder kennen Sie jemanden der einen passenden hat und  den Mantel zum testen ausleiht (Ideallösung) oder Sie nehmen dazu ein, der Größe des Hundes entsprechendes, altes T-Shirt und ziehen es ihm an. Wichtig dabei ist, dass die Vorderbeine in ihrer Bewegung nicht eingeschränkt sind, und damit das Shirt am Bauch nicht durchhängt, knoten Sie es auf dem Rücken zusammen.

 

Jetzt kann es folgende Reaktionen geben:

Der Eisblock

er bleibt stocksteif gehen und meint er sei gefangen. Bei diesen Typen kann es sein, dass erst „begriffen“ werden muss, dass der Mantel sich mitbewegt, d.h. es muss erst gelernt werden. Später werden die Vorteile erkannt und der Mantel wedelnd begrüßt.

Wird der Vorteil nicht erkannt, und der Hund meint nach wie vor dass er sich nicht damit bewegen kann, wird ein Mantel wohl nicht das richtige für ihn sein. Vielleicht hilft ein Pulli, oder auch nichts :-/

 

Der wilde Mustang

Sollte Ihr Hund im Achteck springen und ein wildes Rodeo veranstalten, lassen Sie es, dann war der Mantel wohl doch nicht so nötig. Diese Typen sind freiheitsliebend und erkennen den Vorteil nicht an.

 

Der Skeptiker

beim anlegen noch komische Blicke, bei den ersten Schritten Augen die sagen: „hast du jetzt eine Vollmeise?“ später aber dann Akzeptanz, und noch mal später freudiges annehmen 🙂

 

Der Opportunist

Shirt an – los geht`s. – keine Gegenreaktion –

Man denkt, für der Hund  sei es das normalste der Welt, mit einem Mantel rum zu laufen, frei nach dem Motto: Wir nehmen das einfach so an, mein Mensch wird schon wissen dass es vorteilhaft ist.

 

Die Enthusiasten

Mantel an – Action los. die Begeisterung kennt keine Grenzen, alberndes, lustiges Verhalten und jede Menge Lebensfreude kennzeichnen diesen Typen. Gedanken des Hundes: Jeah! Warum nicht schon früher? Lass uns rausgehen!!!

 

Also, beim nächsten kalten Spaziergang beobachten Sie Ihren Liebling mal ganz genau, und entscheiden wertfrei ob für ihn ein Mantel angebracht wäre oder vollkommen unnötig ist.

Lassen Sie bei Unsicherheit ruhig einen Hunde-erfahrenden Menschen mit drauf schauen, oft hilf ein neutraler Blick!

 

Kommen Sie gut durch die Winterzeit!

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