Zahnstein bei Katze und Hund, seine Folgen, und die sinnvolle Verhinderung

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Zahnstein bei Katze und Hund, seine Folgen, und die sinnvolle Verhinderung

Wir Tierhalter kennen es alle, braun verfärbte Zähne oder Zahnhälse kombiniert mit übel riechendem Mundgeruch.

Bei vielen Tieren verabschieden sich schon nach kurzer Lebenszeit die ersten Zähne, andere haben weniger Probleme mit Zahnstein und ihr Leben lang das beste Gebiß!

Bei unseren Tieren wird das Thema Zahngesundheit oft in den Hintergrund gedrängt. Dabei leiden unheimlich viele Tiere unter Zahnschmerzen. Und das sieht man auf den ersten und auch zweiten Blick selten.

Aber woran liegt das?

Wir Menschen bekommen auch Zahnstein, auch trotz ständigem Zähneputzen, und dass hat mehrere Gründe. Bei uns Menschen liegt es vorrangig an der Ernährung und mangelnder oder unzureichender Zahnhygiene. Doch ist es bei unseren Tieren anders?

 

Viele sind der Meinung es liegt nur an der Genetik, sicherlich das trägt auch einen gr0ßen Teil dazu bei, so hat der eine ständig Last mit den Zähnen, der andere nie in seinem Leben.

Doch wenn wir Menschen uns nicht die Zähne putzen würden, hätten wir auch alle Zahnstein ohne Ende, egal welche Genetik dahinter steckt.

Grundsätzlich kann man sagen das große Hunde weniger mit dem Thema belastet sind als kleine, und unglaublich viele Katzen haben Zahnprobleme und verlieren ihre Zähne schon in jungen Jahren. Andere Katzen wiederum laufen mit 17 Jahren noch mit dem strahlensten Lächeln umher!

 

Einen sehr großen Einfluss hat die Fütterung.

Die Futtermittel-Industrie hat sich da viel einfallen lassen, schließlich möchte jeder Tierbesitzer ein Allround-Futter das gesund hält und nebenbei die Zähne pflegt.

Doch leider ist dies genau der falsche Weg um sein Tier gesund zu halten.

Es gibt unzählige Futtermittel extra für die Zähne von Mietz und WauWau, spezielles Zahnstein-Trockenfutter mit extra großen Trocken-Brocken, mit Pfefferminz- oder Kräuter-Geruch und  auch Leckerchen, die chemische Enzyme enthalten die beim kauen freigesetzt werden sollen.

Mundwasser speziell für Tiere, das mit in den Wassernapf gegeben wird… die Firmen sind da sehr kreativ.

Dentabits, Dentastix und Co kennen sicherlich die meisten.

Die Vorträge der Firmen, die dies vertreiben, durfte ich mir immer wieder anhören, wie sie ihre Produkte lobpreisten und warum nur ihre Produkte wirken und die besten sind…

würde man aber ihre Futter vermeiden bräuchte man auch ihre „Anti-Zahnstein-Leckerchen“ nicht.. aber ist ja praktisch, wir binden so Kunden die nicht nur unser Futter kaufen, sondern auch noch unsere Leckerchen die die Zahn-Schäden wieder gut machen sollen!

Doof nur, dass als Hauptbestandteil der Dentastix, Dentabits und Co. Getreide an vorderster Stelle steht. Und was ist Getreide? Kohlenhydrate und Stärke, aus beidem entsteht Zucker.

Auch der Rohasche-Anteil ist hier zu erwähnen. Rohasche ist das was übrig bleibt wenn man das Futter verbrennen würde. Es sind anorganische Stoffe, Mineralien wie Phosphor, Zink, Kobalt etc. und auch Sand. An sich nichts schlimmes, sogar etwas lebensnotwendiges, wenn es denn im geringen Maße und in natürlichen Mengen vorkommt.

Diese Mineralien sind, wenn sie nicht direkt abgeschluckt werden, sondern an den Zähnen kleben bleiben (Was bei Trocken- und Naßfutter passiert) stark zahnsteinbildend. Außerdem, jedes Futtermittel was einen Rohascheanteil von über 5 % aufweist ist absolut schädlich für die Nieren, insbesondere bei Katzen.

Gut das Dentabits „nur“ einen Rohasche-Gehalt von 9,8% aufweisen.

 

 

Gerade im Trockenfutter stecken viele Mineralien, Stärke und Zucker die viel dazu beitragen das sich Zahnstein bildet.

Beim Trockenfutter fressen passiert folgendes:

Der Hund /die Katze kaut oberflächlich drauf und schluckt es runter. Aufgeweichte Trockenfutter-Brei-Reste bleiben an den Zähnen hängen und werden irgendwann mal abgeschluckt.

Kennen sie diese Haribo-Schlümpfe? Ich hab die immer Zahnzieher genannt weil sie überall zwischen den Zähnen kleben bleiben. Da unsere Tiere einen zäheren Speichel als wir haben ist es gut vergleichbar mit dem hängen bleiben von Trockenfutter-Resten.

Oder essen Sie mal Kekse und trinken dabei wenig, der gleiche Effekt entsteht. Überall in den Zahnzwischenräumen bleibt Keksbrei hängen.

Die Breireste mit ihren Inhaltsstoffen sind also genau am Ort des Geschehens und können da in Ruhe dank ihres Zuckergehaltes den Zahnschmelz angreifen.

Die Mineralien setzen sich fest und so entsteht im Laufe der Jahre bzw. Monate Zahnstein. In ihm und auf ihm wiederum befinden sich fiese Bakterien die immer wieder mit abgeschluckt werden und so den ganzen Körper belasten.

Organische Schäden können daraus entstehen, Bakterien können das Herz sowie den gesamten Kreislauf belasten und den Magen, viele Krankheit entstehen in Verbindung mit schlechten Zähnen. Im „besten“ Fall fallen irgendwann die Zähne aus.

 

Doch noch etwas geschieht beim Trockenfutter essen, die Zähne werden kaum genutzt! So ist es auch bei Dosenfutter.

Auch wenn Futtermittel-Firmen immer damit werben das Ihr Tier Trockenfutter richtig kauen muss, dank dicken Brocken, und so den Zahnstein bekämpft, das stimmt so nicht, denn es wird ein bis maximal zweimal auf ein Trockenfutter-Brocken gebissen, wenn denn überhaupt.

Ja, der Fleischfresser ist ein Schlinger, also muss er Futter schnell fressen, dass ist auch richtig. Aber in der Natur muss er, um seine Fleischportion essen zu können, erst die Beute erlegen und auseinanderpflücken. Und da er das nicht mit Messer und Gabel tut, benutzt er seine Zähne. Die Zähne haben eine Funktion, sie werden gebraucht.

Beim Trocken- und Naßfutter, nun ja, wirklich gebraucht werden sie da nicht.

Und das ist mit ein Hauptgrund warum heutzutage so viele Hunde und Katzen Zahnprobleme haben. Teilweise verlieren Katzen schon mit 5 Jahren ihr komplettes Gebiß.

Viele Katzen leiden unter FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsionen), wobei der Zahnschmelz abgebaut wird, der Zahn entkalkt und bildet so Löcher, teilweise nur im Wurzelbereich, was wiederum häufig Zahnfleischentzündungen auslöst und nur auf speziellen Röntgenbildern dargestellt werden kann (Über die Gingivitis der Katze folgt noch ein Extra-Blog).

Was der Körper nicht braucht wird aussortiert. Und werden die Zähne nie richtig benutzt dann halt die Zähne.

 

Und was jetzt?

Zahnstein ist schädlich für die Gesundheit. Hat er erst die Chance gehabt sich anzubauen gibt es nur einen Weg, er muss weg. Beim Tierarzt ist es Routine Zahnstein per Ultraschall an narkotisierten Tieren zu entfernen, jedoch sind es meist dieselben Tiere die Jahr für Jahr wiederkommen und diese Prozedur über sich ergehen lassen müssen.

Das Zahnstein entfernen ist für die Tiere nicht schlimm, und auch sehr wichtig um Folgekrankheiten zu vermeiden und die Zähne zu erhalten, denn wächst der Zahnstein weiter an, drückt er sich irgendwann ins Zahnfleisch und lockert so die Zähne bis sie ausfallen, oder er verursacht Entzündungen und Blutungen, also Zahnschmerzen.

Jedoch ist dafür eine Narkose nötig, die belastet, und auch nicht ohne Risiken ist.

Viele Tierbesitzer vernachlässigen das Thema Zahnstein aus Angst vor der Narkose , doch gibt es eine einfache und im Vergleich zur Zahnsteinentfernung in Narkose kostengünstige und unschädlichere Variante den unliebsamen Zahnstein los zu werden, oder besser noch, ihn vorzubeugen.

 

Option 1:

Zähne putzen…

Hierfür gibt es im Handel die verschiedensten Zahnbürsten. Ob abgewinkelt, Fingerbürsten, Zahnpflege-Gel das man mit einem Tuch einreibt und so weiter…

Fakt ist, wer bei seinem Tier Zähne putzen möchte, sollte dies von klein auf tun.

 

Die meisten Tiere verabscheuen das Zähneputzen wegen dem reiben.

Außerdem ist es nur sinnvoll wenn es ein bis zweimal täglich gemacht wird.

Sporadisches Zähneputzen ist nicht sinnvoll.

Dazu braucht es eine spezielle Tier-Zahnpasta, da Tiere die Zahnpasta komplett abschlucken und nicht wie wir ausspucken. Viele Inhaltsstoffe wie unter anderem  Fluor sollten vermieden werden.

Bei Katzen steht man da vor einer besonderen Herausforderung…

 

Option 2:

artgerechte rohe Ernährung!

Wer sein Tier artgerecht ernährt, füttert beim Fleischfresser wie Hund und Katze keinen Zucker und keine Kohlenhydrate. Damit ist schon ein riesiger Anteil zum Zahnschutz geleistet!

Wer seiner Katze rohe Fleischbrocken anbietet, hilft ihr sich selbst die Zähne zu pflegen.

Sie nutzt ihre Zähne zum kauen, was eine natürliche Abreibung von Zahnbelag nach sich zieht. Bekommt die Katze auch Küken oder Hähnchenhälse oder Flügel, benutzt sie umso mehr ihr Gebiß und das natürliche Zähneputzen ist Alltag und macht der Katze auch noch Spaß.

Bei Hunden ist es ähnlich, hier sollten auch öfters größere rohe Fleischstücke gefüttert werden, die gekaut werden müssen, auch hier bieten sich je nach Größe des Hundes Hähnchenhälse, Hähnchenkeulen oder Putenhälse (alles roh!!!) usw. an.

Gut sind auch Hautstücke mit Fell oder Rinderohren mit Fell. Sie sind gleichzeitig auch noch „Darmputzer“.

Elliot und Bran beim Rinderohr fressen (natürliches Zähneputzen)

 

Option 3:

Die Ultraschall-Zahnbürste.

Die Firma Emmi-Ultrasonic bietet Zahnbürsten an, die mittels Ultraschall von jedem Besitzer selber anzuwenden ist. Hierfür ist auch keine Narkose nötig, denn der Zahnbürsten-Ultraschall-Kopf wird an die Zähne lediglich gehalten, es wird nicht gerieben, es entsteht auch keine spürbare Vibration und keinerlei Geräusch (auch kein für das Tier hörbares Geräusch).

Dafür ist eine kleine Menge an spezieller Ultraschall-Zahnpasta nötig, sie wird auf den Zahnbürstenkopf aufgetragen und der Zahnbürstenkopf wird ein paar Sekunden an die Zähne gehalten, dann wandert man weiter zu den nächsten Zähnen.

Die schnellen und nicht spürbaren Schwingungen des Ultraschall-Kopfes mit der Zahnpasta sorgen dafür, dass sich Millionen von Mikrobläschen bilden die bis in die kleinsten Zahnzwischenräume gelangen und dort platzen, was Essensreste, Ablagerungen und Bakterien entfernt.

Das kann als Vorsorge sporadisch gemacht werden, oder wenn Zahnstein da ist, mehrmals täglich intensiver, bis der Zahnstein entweder von selber abfällt, oder man ihn mit dem Finger abreiben kann.

Es ist eine schmerzfreie, angenehme und leichte Methode Zahnstein loszuwerden und Zahnproblemen vorzubeugen.

Ursprünglich wurde die Ultraschall-Zahnbürste für den Menschen erfunden, hier kann ich sie aus eigener Erfahrung nur empfehlen, es ist angenehm, man hat ein sauberes Mundgefühl wie nie zuvor, und man spart sich die Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt (und die halbjährliche bis jährliche professionelle Zahnreinigung).

Da jedes Tier (und/oder jeder Mensch) einen eigenen Bürstenkopf hat, kann man sich die Zahnbürste auch teilen 😉

 

 

Gute Zähne sind wichtig für ein langes gesundes Leben. Die natürliche Ernährung ist die beste Vorsorge. Bei den meisten Tieren reicht eine Ernährungsumstellung aus um den Zahnstein nachhaltig den Prozess zu machen und auf Dauer zu vermeiden.

Neigt Ihr Tier dennoch zu Zahnstein kann ich die Emmi-Pet nur empfehlen. Die Gewöhnung ist leicht, da sie nicht vibriert und reibt, und man leistet einen großen Teil zur Gesunderhaltung seines Tieres.

 

Für mehr Informationen sprechen sie mich gerne an.

https://anikabruckert.emmi-ultrasonic.de/

 

 

 

 

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