Die Kastration der Katze

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Die Kastration der Katze

 

 

Nun folgt der versprochene Blog über die Katzen-Kastration, hier ist die Frage ob nötig oder nicht leichter zu beantworten, denn unsere Samtpfoten sind nicht so leicht mit anderen Methoden in ihrer Vermehrung zu hindern wie unsere Hunde

 

 

weibliche Katzen

 

Die Katze ist ein Tier mit einem sehr starken Vermehrungsdrang. Die Natur ist immer, bei jedem Individuum, auf Vermehrung aus. Die Rasse soll fortbestehen und deswegen sollen so viele Nachkommen wie möglich gezeugt werden. Von der Natur ist es nicht geplant das alle Welpen überleben. Viele sterben an viralen oder bakteriellen Erkrankungen wie z.B. dem Katzenschnupfen und deswegen kommen auch mehrere Welpen auf die Welt um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen das einige Nachkommen überleben.  Deswegen wundert es auch nicht das Katzen sozusagen nach Bedarf einen Eisprung herbeiführen können.

Die „gefährliche“ und fruchtbare Zeit nennt man Rolligkeit, sie zeigt sich durch lautes Miauen, einer starken Anhänglichkeit, dem präsentieren des Hinterteils, und dem berühmten hin- und herwälzen. Nicht jede Katze verhält sich hier gleich, bei der einen ist sie mehr, bei der anderen weniger stark ausgeprägt. Manche Katzen bereiten ihren Menschen damit viele schlaflose Nächte weil sie rund um die Uhr schreien. Dies deuten einige Tierhalter als Schmerzschreie, und sagen das Tier quäle sich, aber nein, es ist nichts anderes als der verzweifelte Versuch einen Kater anzulocken. Anderen Katzen merkt man weniger an, sie rollen sich vielleicht etwas und präsentieren das Hinterteil, und mehr Anzeichen geben sie uns nicht. Typisch sind aber eher die lauten Exemplare 😉

 

Im Normalfall ist der ganze Spuk nach ca. 10 Tagen vorüber. Ist die Katze gedeckt worden ist der Spuk sofort vorbei. Deswegen ist es auch sehr risikoreich eine unkastrierte Katze in den Freigang zu lassen, denn selbst wenn noch keine Rolligkeitsanzeichen bemerkt wurden, kann es sein das die Katze gedeckt wird. Es gibt Katzen die lassen sich ihre Rolligkeit nicht anmerken und legen dann erst draußen richtig los, wird die Katze gedeckt merkt der Besitzer erst nach 57 Tagen das seine Katze rollig war.

Und ist es passiert, kann die Mama kurz nach der Geburt, wenn die Welpen aus dem gröbsten raus sind, direkt wieder rollig werden und gedeckt werden. Ist man erstmal in diesem Teufelskreis wird es schwierig den passenden Termin für eine Kastration zu finden, denn wenn das Gesäuge noch stark angebildet ist, wird eine Kastration schwierig, andererseits kann die Katze bereits 4 Wochen nach Geburt der Kleinen wieder gedeckt werden. Manche lassen sich da mehr Zeit, aber eben nicht alle!

Von daher die klare Empfehlung: Freigänger-Katzen bitte mit dem 6. bis 7. Lebensmonat kastrieren lassen, um unnötiges Katzenleid zu vermeiden.

Aber auch Wohnungskatzen profitieren von einer Kastration.

Zum einen kann es auch bei Wohnungskatzen passieren das sie mal entwischen, ist die Katze dann unkastriert hat man nicht nur die Sorge sein Tier wieder zu finden, sondern auch ob demnächst Nachwuchs einzieht.

Zum anderen steigt das Risiko an, wenn sie nicht im Alter von 6-9 Monaten kastriert wurde, eine Dauerrolligkeit zu entwickeln.

Leider hat die Katze keine planbare Fruchtbarkeitszeit wie die Hündin, die sich mit zweimal im Jahr ganz gut regeln lässt. Katzen sind „Fruchtbarkeitsmeister“ und werden unregelmäßig rollig. Nicht selten kommt es vor dass eine Dauerrolligkeit entsteht. Dies bedeutet, der Körper beschießt sich selbst mit Hormonen um eine mögliche Vermehrung in die Wege zu leiten.

So kann es passieren das die erst einjährige Katze alle 1-2 Wochen rollig wird. Oder das sie nach der Rolligkeit nur ein bis zwei ruhige Tage hat und dann wieder loslegt.

Das ist nicht nur für den Besitzer anstrengend, auch für die Katze und ihren Organismus.

Denn durch die Hormonbeschießung entstehen Veränderungen an Eierstöcken und Gebärmutter. Die Eierstöcke bekommen Zysten (Flüssigkeitsgefüllte Bläschen) die teilweise 10fach so groß werden wie der Eierstock selbst, und das Risiko an einer Gebärmuttervereiterung (Pyometra) oder Gebärmutterentzündung (Metritis) zu erkranken, geht auch signifikant in die Höhe. Nebenbei sollte nicht unerwähnt bleiben das auch die Entstehung von Gesäugetumoren dadurch beeinflusst wird. Und Tumore bei der Katze sind leider mit einer sehr sehr hohen Wahrscheinlichkeit immer bösartig.

Es gibt auch „die Pille“ für die Katze. Von dieser Option rate ich absolut ab, es ist eine hohe Hormondosis die der Katze verabreicht wird, und das Risiko für oben genannte Erkrankungen steigt extrem an!

Es ist also wirklich anzuraten – auch bei Wohnungskatzen – eine Kastration durchführen zu lassen.

Auch der Tierschutzgedanke sollte hierbei eine Rolle spielen, denn dieses kleine Schaubild zeigt, wie schnell eine Katzenpopulation durch nur ein fruchtbares Katzenpaar zustande kommt.

 

Quelle: http://www.tierschutzverein-vk.de

 

Dazu kommt das Problem, auch wenn für kleine Kätzchen schnell Abnehmer gefunden sind, wer kann schon garantieren das die Adoptanten ihre Katze 20 Jahre behalten und sie dort ein gutes Leben führen kann? Wer Katzen in die Welt setzt, ist meiner Meinung nach auch dazu verpflichtet Sorge zu tragen, dass die Nachkommen ein schönes und unbesorgtes Leben bei ein und demselben Besitzer führen können.

 

Kater

 

Bei den Katern ist eine Kastration ebenfalls unbedingt anzuraten, auch wenn er niemals die Wohnung verlassen sollte und dadurch keine „Befruchtungsgefahr“ für andere Katzen darstellt, so tun sie sich selbst einen Gefallen damit 😉

Denn Kater markieren, mit Urin. Das machen sie um ihr Revier zu kennzeichnen, schließlich weiß man nie ob nicht doch eines Tages ein fremder Kater in die Wohnung marschiert und Ansprüche stellt! Es gibt auch Exemplare die ihr Leben lang nicht markieren, aber das sind absolute Ausnahmen. Aber auch der typische Katergeruch ist sicherlich vielen bekannt, am besten beschreibt man ihn als stechend und durchdringend, Besuch bekommt man damit eher nicht mehr…

 

Mit 6 Monaten tritt die Geschlechtsreife ein und ein Deckakt kann erfolgreich sein, dennoch ist es nicht unbedingt anzuraten den Kater so früh kastrieren zu lassen.

Das Mindestalter für die Kastration sind 6 Monate, wenn der Zahnwechsel abgeschlossen ist, aber besser ist es die Kastration frühestens mit 8 Monaten durchführen zu lassen.

Die Gründe liegen auf der Hand, zum einen braucht der Kater die Hormone zum Wachstum, wird er früh kastriert bleibt sein Kopf klein und schmächtig, der Körper aber wächst weiter und so hat man später oft unförmige Kater vor sich…

Auch die Neigung zu Übergewicht verstärkt sich je früher kastriert wird. Und die Harnröhre bleibt sehr eng, dies kann später, wenn der Kater zu Harnkristallen neigt, ein ernsthaftes Problem geben und mit anderen Faktoren zu einem Harnröhrenverschluss führen, der unbehandelt schnell zum Tod führt.

Auch zum erwachsen werden sind die Hormone wichtig.

Ich kann nur dazu raten, Kater möglichst erst mit einem Jahr zu kastrieren, außer es gibt gute Gründe eine vorzeitigere Kastration durchführen zu lassen.

Leider beginnen einige Kater schon mit 7-8 Monaten zu markieren, dann kann man natürlich nicht mehr warten bis ein Jahr um ist um den Kater schön auswachsen zu lassen.

Der Grund das eine Mitbewohnerin in Katzenform evtl. gedeckt könnte sollte nicht ausschlaggebend sein, denn die weiblichen Katzen sollten immer zuerst kastriert werden.

Wenn der Kater Freigang genießen darf, sollte er nicht unkastriert vor die Tür gelassen werden. Zum einen aus Tierschutzgründen (Vermehrung), und auch zu seinem eigenen Schutz.

Denn unkastrierte Kater laufen kilometerweit um eine rollige Katze zu treffen. Und leider findet sich die schnell unter wildlebenden Katzen oder unkastrierten Freigänger-Miezen.

Damit steigt die Unfallgefahr an, hormongesteuertes laufen geschieht meist kopflos.

Auch die Rang- und Revierkämpfe arten bei unkastrierten Katern heftiger und öfter aus als üblich. Die Verletzungen sind meist stärker (Kater beißen sich gern gegenseitig in die Hoden um den Gegner „zu kastrieren“), und das Risiko sich Katzenaids (FIV) einzufangen steigt extrem.

FIV wird durch Beißereien und durch den Deckakt übertragen, der beste Schutz ist also die Kastration um dies zu vermeiden.

bestimmte Rassen wie Maine Coons, Sibirische Waldkatzen, Briten usw., also größer werdende Katzenrassen, wachsen auch langsamer und sind mit frühestens eineinhalb Jahren ausgewachsen, teilweise erst mit zweieinhalb Jahren. Hier ist es umso wichtiger so spät wie möglich zu kastrieren (nur was die Kater betrifft!)

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