Eines abends, der Alltag war mal wieder fordernd und anstrengend. Wir hatten die ein oder andere unschöne Situation die uns noch etwas nachläuft. Nun kommen wir zur Ruhe und setzen uns gemütlich auf die Couch. Was fehlt in dieser Szene?
Richtig, die schnurrende Katze neben uns!
Ein strahlender Herbsttag, die Blätter färben sich bunt, draußen ist es noch angenehm zum spazieren gehen und der Wald lädt ein, ein wenig in ihm zu verweilen.
Was fehlt in dieser Szene? Der uns begleitende Hund!
Samstag mittag, ein Spaziergang am Feld, vorbei an Wald, Flur und Weiden. Wir sehen die grasenden Pferde und der ein oder andere denkt sich: das war schon immer mein Traum, ein eigenes Pferd…
Haben Sie sich beim träumen erwischt?
Haustiere bereichern unser Leben, keine Frage. Und wenn dies auch immer Faktoren wie Sorgen, Kosten und Zeit mit sich bringt, wiegen sie doch mit ihren wunderbaren Wesen das alles tausendfach auf.
Doch nicht jeder von uns hat die Möglichkeit sich sein Traumtier zu halten, und es zu finanzieren oder zeitlich zu regeln. Sei es aus finanziellen Gründen (Futter, Tierarztkosten etc.) oder aus zeitlichen Gründen (Vollzeit-Arbeit, berufliche Reisen etc.) oder aus Altersgründen (ich bin doch schon zu alt für ein Tier, das überlebt mich ja und steht dann alleine dar/ ich schaffe die Versorgung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr). Gründe gibt es diverse, die es schwer machen können, die Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen.
Und gerade der letzte Punkt liegt mir sehr am Herzen.
Doch warum sollten wir nicht in solchen Situationen zusammenarbeiten und Gutes tun, ganz nach dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark!“
Denn auch wenn einer allein sich ein Tier nicht halten kann, gemeinsam geht es!
Schauen wir zu den „ich-hätte-gerne-ein-Pferd-Menschen“.
Es muss ja nicht immer: ein Pferd – ein Halter sein! Natürlich klingt das einfacher als es ist, findet man aber die richtig denkenden und fühlenden Menschen dafür, ist es leichter als gedacht, und der Traum kann in Erfüllung gehen.
Ich habe als Kind z.B. bei einem gastierenden Zirkus die Pferde und Ziegen auf freiwilliger Basis gepflegt. Dadurch konnte ich viel über die Tiere lernen, und auch sehen wie es backstage in einem Zirkus so abläuft, wie die Haltung ist, und den Tieren in ihrem grauen Alltag ein klein wenig Abwechslung bieten. Gut, dies ist nur ein Beispiel, und heutzutage sicherlich in so einer Form nicht mehr möglich (schließlich wird die Welt ja immer „gefährlicher“, und aus diversen Versicherungsgründen o.ä. wäre es heute nicht mehr möglich), aber es gibt heutzutage auch mehr Angebote für Pflegepferde oder Reitbeteiligungen als zu meiner Jugendzeit.
Für die „ich-hätte-gerne-einen-Hund-Menschen“ gibt es heute auch vielerlei Möglichkeiten. Sei es das „Dogsharing“, wobei sich z.B. zwei Menschen einen Vierbeiner teilen, am Wochenende beim Vollzeit-arbeitenden Mensch, in der Woche (oder auch einfach tagsüber) beim z.B. aktivem Rentner, oder der kinderhütenden Mutter. Hier kann man auch im Internet nach Menschen suchen die den selben Traum hegen, aber z.B. aus Kostengründen keinen Hund halten können. Oder man hängt einen Zettel im Tierheim auf und informiert den Tierschutzverein. Wege gibt es hier viele. Bei wem der finanzielle Hintergrund nicht vorrangig ist, der zeitliche aber schwierig ist, dem stehen heute die zahlreichen Hundetagesstätten zur Verfügung. Früher eine Seltenheit, ist es heute ein leichtes, in seiner Nähe etwas passendes zu finden. Schiebt man seinen Hund damit nicht nur ab? Nein, denn Hunde sind Rudeltiere (die meisten 😉 ) und freuen sich wenn sie sich den Tag über im Rudel austoben dürfen, und abends dann beim Halter zur Ruhe kommen können.
Es gibt auch die Möglichkeit im Tierheim oder beim Tierschutzverein Gassi-Gänger zu werden. Nach einem Mitgliedsbeitritt und einer Einweisung geht`s los, man lernt dabei viel über Hunde, und hat immer wenn man möchte, einen tollen Begleiter beim Spaziergang. Nebenbei tut man damit ein sehr gutes Werk!
Und wer weiß, vielleicht verliebt sich der ein oder andere ja und kommt so zu seinem Traumhund 😉
Auch die Möglichkeit eine Pflegestelle anzubieten, ist eine Option dem Traumtier Hund näher zu kommen. Die anfallenden Kosten werden (in den meisten Fällen) vom Tierschutzverein übernommen, und der Pfleger hat auch ein Mitspracherecht bei der Vermittlung. Natürlich fällt die Trennung des Pfleglings dann nicht leicht, aber man ermöglicht damit einem Tier die Chance auf ein neues Zuhause, er musste nicht im Zwinger hocken, und hat womöglich auch durch die Pflegestelle schon das ein oder andere gelernt und vielleicht auch ein Trauma überwunden.
Jetzt zu den Katzen-Liebhabern.
Viele Menschen schaffen sich oftmals leichtfertig eine Katze an, und merken erst im Laufe der Zeit, dass dieses Tier nicht das ist was sie sich vorgestellt haben, oder entwickeln eine Allergie, oder oder oder…
Gründe gibt es genug, warum Tiere immer wieder ihr Zuhause verlieren. Auch hier bietet es sich an, sich erstmal als Pflegestelle bei einem Tierschutzverein zu melden, sich beraten zu lassen, und eine Katze auf Zeit bei sich einziehen zu lassen.
Für ältere Menschen ist dies auch eine optimale Lösung. Immer wieder hört man: Dies ist meine letzte Katze, danach kann ich mir keine mehr holen, denn ich bin zu alt dafür. Mir bricht es immer das Herz, wenn ich dies gesagt bekomme. Denn auf der einen Seite ist hier ein einsamer Mensch der das perfekte Katzenzuhause bietet, und auf den Glücksfaktor Haustier verzichtet, auf der anderen Seite suchen so viele Katzen verzweifelt nach genau so einem Zuhause. Auch hier gibt es einfache Lösungen! Es gibt für jeden Topf den passenden Deckel. Entweder man nimmt ein älteres Tier, oder man klärt im Voraus ab, ob ein Erbe bereit ist die Katze im Zweifelsfall zu übernehmen. So können Katze und älterer Mensch zusammen den goldenen Herbst des Lebens genießen.
Tiere bereichern unser Leben in keiner vergleichbaren Weise. Jeder der möchte, sollte diese Erfahrung machen können. Also, nur Mut, und aktiv werden! Gleichgesinnte suchen, informieren, Pflegestelle anbieten, Gassigänger werden, jeder der möchte, kann hier seine passende Option finden.
Interessieren Sie sich für ein Pflegestellenplatz?
Fragen Sie bei Ihrem örtlichen Tierschutzverein nach, es wird immer händeringend nach den passenden Pflegestellen gesucht. Ganz aktuell suchen z.B. der Tierschutzverein Erkrath, die Aktionsgemeinschaft für Tiere, und der Katzenschutzbund Düsseldorf nach Pflegestellen für Katzen.
Auch für Kleintiere, wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Terrarientiere… werden immer wieder bei diversen Hilfsorganisationen Pflegeplätze gesucht, sodass man auch hier, ein Tier auf Zeit haben kann. Informieren Sie sich im Internet oder fragen Sie bei Ihrem örtlichen Tierschutzverein nach.
Wie auch immer Sie sich entscheiden, es sollte ein Mehrwert für unsere Tiere, und uns sein!